Hinter der Abkürzung “T4” – für Tiergartenstraße 4 – steckt die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in den Jahren 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Nationalsozialisten. Die Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel war eine von sechs Mordstätten der sogenannten “Aktion T4”. Hier fanden sogenannte “Probetötungen” statt, bei denen mit unterschiedlichen Tötungsmethoden experimentiert wurde. Die Tötung durch Gas wurde hier entwickelt. Viele Mitarbeiter der “Euthanasie-Anstalt” erhielten später Schlüsselpositionen in den NS-Vernichtungslagern. Sie transferierten somit die in Brandenburg entwickelte Tötungstechnik in die Konzentrationslager und ermöglichten somit auch den Massenmord an Juden.
Die in Brandenburg geschaffene Gedenksätte im ehemaligen Kantinengebäude dokumentiert dieses Stück deutscher Geschichte, erzählt einige Einzelschicksale und hat ca. 30 Biografien von Ermordeten nachgezeichnet.
Die Ausstellungsarchitektur wurde vom Büro Hans-Dieter Schaal entworfen, wir haben die Ausstellungsgrafik umgesetzt.